Die Firmengeschichte von Autohof Huter GmbH in Vils
Sieghard Huter übernahm 1956 von Vater Hermann, der noch mit Pferdefuhrwerken arbeitete, das Frächtergewerbe mit lediglich einem Traktor. Sein erster LKW war ein amerikanischer Steyr Holzvergaser. 1958 kaufte er schon den 2. LKW und heiratete Frieda, aus deren gemeinsamer Beziehung 4 Kinder hervorgingen. Schon nach kurzer Zeit wurde 1962 die kleine Shell-Tankstelle in der Bahnhofstraße erbaut. Sein Bruder Herbert übernahm die Rolle des Tankwarts und es wurden auch kleinere Reparaturen, Öl- und Reifenwechsel sowie Unterbodenschutz durchgeführt. In den 1970er Jahren betrug der Preis für 1 Liter Diesel 2,30 Schilling = 0,17 €.
Da das Baugewerbe in dieser Zeit einen regelrechten Aufschwung erlebte, wurde die kleine Landwirtschaft aufgegeben, um sich komplett der Frächterei zu widmen. Für die Firma Schretter & Cie wurde Zement und später Heizöl transportiert. Aufträge, wie Holztransporte nach Deutschland und Italien, Bimsstein- und Dachplattentransporte vom Rheinland und Eisentransporte aus Frankreich, wurden immer mehr. Da sich der Fuhrpark von Jahr zu Jahr vergrößerte, wurde 1972 ein neues Firmengelände an den Ortsrand gebaut. Es entstanden Büroräume, eine Werkstatt, Wohnungen und Abstellplätze für die LKWs.
Durch den unermüdlichen Einsatz von Sieghard und Frieda wuchs das Unternehmen auf stolze 14 LKWs und 16 Mitarbeiter an.
1987 wurde die kleine Shell-Tankstelle aufgrund der Spritpreissituation in Deutschland zugesperrt.
Im Jahr 1988 ging Sieghard in Pension und übergab seinem Sohn Rudolf die Geschäftsleitung. Gabriele, die Tochter von Sieghard, wurde Gesellschafterin. Die Flotte wurde kontinuierlich weiter ausgebaut und es kamen weitere Transportaufträge dazu: Käse, Butter und Joghurt wurden nach Italien, Fleisch nach Griechenland exportiert, Obst, Gemüse und Marmor von Italien importiert. Außerdem wurden für die Marke Ferrero verschiedene Produkte in das Verteilungslager Innsbruck geliefert sowie Lebensmittel für McDonalds nach Slowenien. Zur leichteren Beschaffung der Fahrgenehmigungen wurde 1992 Transporte Huter in Füssen gegründet (Deutschland hatte EU-Lizenzen).
Anfang des Jahres 2007 erfolgte die Trennung in Fern- und Nahverkehr. Gabriele übernahm mit ihrem Mann Roland den Fernverkehr und gründete die Firma Schick Transporte. Rudolf Huter übernahm den Nahverkehr - Gips- und Kalkfuhren, Treibstoff-, Heizöl- und Bitumenzustellungen sowie Erdbauarbeiten wie Wegebau, Schotterentnahme aus dem Lech und Aushubarbeiten. Gleichzeitig wurde auch der Fuhrpark der Firma Beirer übernommen.
Die entscheidenden Faktoren für die Neuerrichtung
Der Grundgedanke für die Neuerrichtung einer Tankstelle war von mehreren Faktoren beeinflusst. Die Bevölkerung wünschte sich wieder eine Tankstelle im eigenen Ort. Nach Eröffnung des Grenztunnels Füssen im Jahr 1999 suchte Rudolf Huter einen Baugrund in der Nähe des Tunnels.
Es war der Bau einer Tankstelle geplant sowie die spätere Umsiedlung der Transporte, da man inzwischen neue Einfamilienhäuser nahe dem Transportgebäude errichtet hatte.
2002 wurde das Gewerbegebiet erschlossen und im Frühjahr 2003 das Grundstück schließlich erworben. Nachdem die Abfahrt ins Gewerbegebiet genehmigt und die Verhandlungen mit Shell abgeschlossen waren, wurde die Tankstelle mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Elfriede am 15.12.2003 eröffnet. Zu Beginn umfasste der Betrieb einen Shop und ein kleines Bistro. Der Geschäftsplan von Shell sah eine kleine Station mit 8 Mitarbeitern vor, welche nur tagsüber geöffnet ist. Der Treibstoffpreis in Deutschland hatte sich in der Zwischenzeit zugunsten von Österreich entwickelt und so wurde der Autohof Huter regelrecht von Tanktouristen überrollt. Dadurch mussten fast jährlich Um- bzw. Neubaumaßnahmen vorgenommen werden, damit der Ansturm der Reisenden bewältigt werden konnte. Um die Sicherheit des Verkehrs zu gewährleisten und einen Stau auf der Umfahrungsstraße zu verhindern, musste die Zufahrt 15 Meter nach hinten verlegt werden.
Vorausdenken und neue Geschäftsfelder
In seiner vorausschauenden Art und dem richtigen Gespür stellte sich Rudolf Huter schnell auf neue Geschäftsfelder ein. 2005 wurden das Bürogebäude erweitert sowie ein zusätzlicher LKW- und AdBlue-Tank und der Neubau der Waschanlage durchgeführt. In weiterer Folge kamen die dynamische Achslastwaage, die Erdgasbetankung und der Bau der Lagerhalle hinzu. Auch die Nachfolgelogistik der Kontrollstelle Musau wird vom Autohof Huter betreut und es werden Dienste wie Um- und Abladen, Transportsicherung und kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt.
2014 gingen die Huter Transporte, welche mittlerweile 20 LKWs und 4 Bagger umfassen, in den Autohof Huter über. Es sind derzeit 63 Personen beschäftigt. Im heurigen Jahr erfolgt noch der Neubau der Werkstatt auf dem Tankstellengelände.
Nun sind es schon 10 Jahre, in denen Rudolf Huter im Ausschuss der Wirtschaftskammer für Güterbeförderung und Tankstelle aktiv mitarbeitet.
Durch seinen unermüdlichen Einsatz wurden nicht nur die Huter Transporte ausgebaut und vergrößert, sondern auch eine erfolgreiche Tankstelle in der kleinen Stadt Vils etabliert. Für die Bevölkerung stellt die Tankstelle eine Bereicherung dar, da man nicht nur zu jeder Zeit seinen Tank auffüllen kann, sondern auch rund um die Uhr die Möglichkeit hat, sich Lebensmittel oder andere Kleinigkeiten zu beschaffen.